Meine DMR Ausrüstung

Wie alles Anfing….

Auf einer Geschäftsreise nach Plano, Texas, USA besuchte ich den dortigen Ham Radio Outlet (HRO) und kaufte ein ICOM ID51E für DStar und einen ZUMSpot. Zurück in Deutschland liess sich alles relativ problemlos in wenigen Tagen installieren, war aber komplett anders als meine analogen Erfahrungen in HF/VHF/UHF. Die Aktivitäten auf DStar in Deutschland waren nun nicht der Knaller, auf den Weltweiten Reflektoren war’s schon besser. DMR wurde überall erwähnt und regelrecht “gehyped”. Der ID51E existiert immer noch, allerdings bin ich meistens auf DMR-Brandmeister, da viel interessanter als DStar.

Da der ZUMSpot sowohl DStar als auch DMR kann, bestellte ich einen Retevis RT90, aber das Gerät und ich mochten uns irgendwie niicht. Ich hab’s zum Laufen gebracht, aber mit viel herumärgern, da die Software nicht stabil war und sich dauernd verabschiedete. Darüber hinaus gestattet das Gerät keinen VFO Betrieb, alles muss in Listen sein.

Da ich das Gerät bei Amazon gekauft hatte, mit 30 Tagen Rückgaberecht, packte ich es bereits nach 14 Tagen frustriert ein und schickte es zurück. Mir selbst versprach ich erstmal gründlich zu recherchieren, bevor ich das nächste Gerät probiere. Ich las viel gutes über die ANYTONE Geräte. Das AT-D868UV bekam exzellente Kritiken und das AT-D878UV Pro war gerade auf dem Markt, mit Bluetooth-Audio und Bluetooth-PTT), dieses Gerät bestellte ich bei einem deutschen Distributor. Es wurde geliefert, sofort ausgepackt, die Software auf dem PC installiert und … WOW !! DAS IST ABER KOMPLEX UND KOMPLIZIERT ! (Nein, ist es nicht, wenn man die Grundlagen verstanden hat. Diese Grundlagen versuche ich in weiteren Posts zu vermitteln)

Während meiner Recherchen fand ich die Website eines Holländischen OM’s mit dem Rufzeichen PC5E, der sich dem DMR einiger Hersteller und deren verschiedenen Geräten recht verschrieben hat. Ich habe seinen Codeplug für Deutschland, Belgien und den Niederlanden heruntergeladen um zu  sehen und zu studieren was und vor allem wie er den Codeplug für das Anytone AT-D878/868 UV konstruiert hat. Das Studium und das Herumspielen mit dem Codeplug half mir das Konzept von Codeplugs zu verstehen. Zuerst nicht besonders tief und ohne die Nutzung interessanter Features der Anytones, aber genug um den Codeplug etwas anzupassen. Nun, 6 Monate nach dem Kauf des AT-D878UV Pro, erstelle ich Codeplugs für meine Amateurfunk-Kollegen unter Zuhilfename von bereits vorbereiteten CSV Dateien. Mittlerweile bin ich stolzer Besitzer eines AT-D878UV sowie zwei AT-D578UV Pro (eines für’s Auto, eines für das QTH).

Neben den Radio’s besitze ich vier Hotspot’s. Einen ZUMSpot, der nicht genutzt wird, weil er derzeit Ärger macht (z.Zt. keine Zeit herauszufinden warum) und mich bei einem Besuch in Kanada (12/19) böse im Stich lies. Zwei MMDVM (China-Ware) Dual-Hat Hotspots auf zwei Raspberry Pi 3B montiert, einer für DStar, einer für DMR. Dann gibt es noch den brandneuen SharkRF openSPOT3 den ich im Auto, Hotel oder sonstwo wo ich keinen Repeater zur Verfügung habe oder die umliegenden Repeater nicht kenne, einsetze. Der openSPOT3 ist typischer Weise über mein LTE/WiFi Router im Auto mit dem Internet verbunden. Mein Mobiltelefon geht auch wenn ich es in tethering Modus versetze..

Zu Hause benutze ich einen Dual-Hat Hotspot für DMR um die TG91(World) und TG262(Germany) statisch dem TS1 bzw. TS2 zuordnen kann. Bedauerlicher Weise ist im Deutschen BM nur die TG262 statisch, alles andere (auch TG91) dynamisch, was dafür sorgt, das ich überall was nicht TG262 ist nach 6-10 Minuten rausgeschmissen werde. Nationalstolz ist oK. allerdings wiederspricht diese Konfiguration dem Grundgedanken des Amateurfunks. Daher muss ich leider per Hotspot die TG91 auf statisch setzen und kann so permanent mithören ohne ständig die PTT-Taste zu drücken. D.h. der Anytone AT-D878UV hört über den Hotspot die TG91 und mein AT-D578UV ist für TG262 via Repeater zuständig. Ungeachtet dessen sind TG91 und TG262 auf dem Hotspot auf statisch gesetzt.

Der andere Dual-Hat hotspot zu Hause ist ausschliesslich für DStar zuständig. Beide MMDVM’s Dual-Hat’s laufen auf der pi-star software.

Hier zu Hause nutze ich die DIAMOND X30 etwa 10m über Grund, unter Dach. Daran angeschlossen ist das AT-D578UV Pro. Mittels einer besonderen Konstuktion am Auto nutze ich eine DIAMOND NR-770H die ein Knickgelenk hat, was für Garagen recht praktisch ist. Im Auto nutze ich den Anytone PTT Schalter, der am Schaltknüppel befestigt ist, sowie ein BT-Headset für ein Mobiltelefon. Klappt hervorragend. Das selbe BT-Headset nutze ich für das Handgerät AT-D878UV. Der BT-PTT Schalter ist etwas modifiziert und hat nun ein Nylon Uhrenarmband mit dem ich ihn am rechten Arm befestigen kann. Im QTH nutze ich ein Call-Center Style Headset. Der BT-PTT Switch liegt entweder auf dem Tisch oder ich trage ihn in der Hosentasche umher.

 

BT-PTT Schalter mit Uhrenarmband  BT-PTT Schalter “ab Werk”

 

+ Für’s QTH: AT-D578UV Pro mit Call-Center Style Headset. BT-PTT Schalter entweder auf dem Tisch oder in der Hosentasche
+ Für Portable Nutzung: AT-D878UV Pro mit dem BT Headset für Mobiltelefone und den BT PTT-Key mit Uhr-Armband
+ Mobile Nutzung: AT-D578UV Pro mit dem selben BT-headset für Mobiltelfone, BT PTT-Key am Schalthebel befestigt

Für das Handgerät nutze ich (abhängig vom Standort) die DIAMOND SRH805S welche nur 3.5cm oder 1.5″ lang (!!) ist und sehr gut funktioniert (in etwa wie die mitgelieferte Antenne), die mitgelieferte Antenne und eine DIAMOND SRJ77CA Antenne ca. 40.5 cm / 15.9 ” lang. Mit der SRJ Antenne konnte ich in Kanada Repeater aus dem Wohnzimmer unseres Hauses in 30km / 19mi Entfernung sehr gut erreichen.

Spezielle Codeplugs (QTH, Auto, Portabel)

Gehen wir mal davon aus, Sie haben die gleiche DMR Ausrüstung wie ich. D.h. Ein D-878UV Handgerät, zwei D-578UV Mobilgeräte davon eines im QTH, eines im Auto. Letztendlich unterscheiden sich diese nur von der Anwendung.

Radio Wo ist es ? Bewegungsprofil Repeater im Codeplug umfassen Bemerkung
D-578UV QTH sehr statisch, kaum Veränderung des Standorts Lokale Repeater im 50km Umkreis + QTH Hotspots Verbindung zu Repeater in der Nähe, stets die Gleichen
D-878UV Immer per Clip am Gürtel wenn nicht zu Hause oder im Auto sehr dynamisch, ständige Veränderung des Standorts Europa und Länder die ich bereise + Portabler Hotspot Verbindung zu Repeatern in der Nähe wenn verfügbar, ansonsten Hotspot
D-578UV Im Auto, fest montiert sehr dynamisch, ständige Veränderung des Standorts Europa und Länder die ich bereise + Portabler Hotspot Verbindet sich mit bekannten Repeatern, Roaming ist aktiviert für häufig bereiste Regionen

Grundsätzlich bin ich faul, d.h. ich versuche mit minimalem Aufwand maximale Wirkung zu erreichen. Aus diesem Grund habe ich für die verschiedenen Anwendungsgebiete drei verschiedene CP’s entwickelt, jeder ein wenig unterschiedlich auf Grund der Anpassung an das Anwendungsgebiet.

Der D-578UV im QTH kennt nur meine QTH-Hotspots und 8 Repeater, die von meinem Antennenstandort erreichbar sind. Jeden dieser Repeater habe ich 23x dupliziert. Da aber die CP-Software keine Doubletten (Repeater Name 2- oder mehrfach) mag und meckert, hab ich dem Repeaternamen zusätzlich einen Talkgroup Namen angehängt und diese Talkgroup diesem Kanal zugeordnet. D.h. sie werden den Repeater DO0ERK als DO0ERK World, DO0ERK Germany usw. finden entsprechend der gewünschten Talkgroups. Dies have ich für alle erreichbaren Repeater wiederholt, siehe nächste Tabelle:

Channel Name Receive Frequency Transmit Frequency Channel Type Transmit Power Band Width CTCSS/DCS Decode CTCSS/DCS Encode Contact Contact Call Type
DO0ERK World 145.71250 145.11250 D-Digital Turbo 12.5K 67.0 Off BM World Group Call
DO0ERK Germany 145.71250 145.11250 D-Digital Turbo 12.5K 67.0 Off BM Germany Group Call
DO0ERK Regional 145.71250 145.11250 D-Digital Turbo 12.5K 67.0 Off BM Regional Group Call
DO0ERK Local 145.71250 145.11250 D-Digital Turbo 12.5K 67.0 Off BM Local Group Call
DO0ERK Europe 145.71250 145.11250 D-Digital Turbo 12.5K 67.0 Off BM Europe Group Call
DO0ERK German 145.71250 145.11250 D-Digital Turbo 12.5K 67.0 Off BM German Group Call
DO0ERK DACH 145.71250 145.11250 D-Digital Turbo 12.5K 67.0 Off BM DACH Group Call
DO0ERK DL-TAC 1 145.71250 145.11250 D-Digital Turbo 12.5K 67.0 Off BM DL-TAC 1 Group Call
DO0ERK DL-TAC 2 145.71250 145.11250 D-Digital Turbo 12.5K 67.0 Off BM DL-TAC 2 Group Call
DO0ERK DL-TAC 3 145.71250 145.11250 D-Digital Turbo 12.5K 67.0 Off BM DL-TAC 3 Group Call
DO0ERK DL-TAC 4 145.71250 145.11250 D-Digital Turbo 12.5K 67.0 Off BM DL-TAC 4 Group Call
DO0ERK DL-MultiM 145.71250 145.11250 D-Digital Turbo 12.5K 67.0 Off BM DL-Multimode Group Call
DO0ERK EMCOM112 145.71250 145.11250 D-Digital Turbo 12.5K 67.0 Off BM Emcom(112)EU Group Call
DO0ERK SachsAnh/ 145.71250 145.11250 D-Digital Turbo 12.5K 67.0 Off BM SachsAnh/Meck Group Call

Die Zonen die ich definiert habe sind alle analoge Repeater in der Nähe, die digitalen Repeater mit zugeordneten TG’s und meine Hotspots. Meine TG-Liste enthält immer noch alle TG’s weltweit, aber für die tägliche Benutzung drehe ich einfach am Kanalknopf und wähle die Repater/TG Kombination aus die ich brauche. Das ist einfacher als erst den Repeater auswählen, dann die TG. Ich kann ja immer noch bei Bedarf aus der weltweiten TG-Liste im Gerät auswählen, wenn ich was “exotisches” brauche. Eine Roaming Liste und Roaming Zonen brauche ich nicht, da sich das Gerät ja kaum bewegt.

Anders konstruiert ist der CP für das D-578UV im Auto. Jeder Repeater ist nur 2x vorhanden, gekennzeichnet mit -1 und -2. Diese Nummern geben den Timeslot an, der in der Channel-List definiert wurde. Dies bedeutet DO0ERK-1 ist dieser Repeater auf TS1 und DO0ERK-2 ist der Repeater auf TS2. Weiterhin habe ich für den TS-1 die TG Germany und für TS-2 die TG World definiert. Dies spart Platz in der Kanalliste. In der Kanalliste oder ChannelList sind alle (und ich meine ALLE) Europäischen Repeater, denen ich habhaft werden konnte verzeichnet, jeweils als -1 und -2. Die Repeater der einzelnen Länder wurden jeweils der Zone dieses Landes zugeordnet. Nach Auswahl der Zone – des Landes in dem ich mich gerade befinde – kann ich den Repeater auswählen, den TS bestimmen und habe gleich die für mich interessanten TG’s zugeordnet, den ich aber dank TalkGroup Liste individuell auswählen kann. Zusätzlich have ich noch RoamingList und RoamingZone erstellt für die Länder oder Staaten in denen ich mich häufig aufhalte. Passt nichts habe ich immer noch meinen Auto-Hotspot zur Verfügung. Hier in NRW funktioniert die Roaming Funktionalität hervorragend.

Das Handgerät hat die gleiche Channel List und Zonen wie das Gerät im Auto, Roaming habe ich mir erspart, da ich meist für das Handgerät meinen Hotspot benutze.

Ich hoffe das diese Informationen hilfreich sind und ich meine Methodologie verständlich rübergebracht habe. Falls nicht oder schwer nachzuvollziehen, bitte ich um Nachricht per Kontaktformular weiter unten.

Codeplugs kurz erklärt

Die meisten OM’s haben grosse Probleme Codeplugs zu verstehen, doch eigentlich ist es einfach. Ein Codeplug setzt sich aus nichts anderem als eine Reihe von csv Dateien (comma seperated files) ähnlich einem Excel-Sheet zusammen, allerdings in ASCII, jede Zelle durch Komma (oder Semikolon) getrennt, jede Zeile wird durch CR+LF (Carriage Return + Line Feed oder schlicht “ENTER”) abgeschlossen. Diese Files werden dann in die Codeplug (CP) – Software der Geräteherstellers importiert, dort kompiliert und anschließend in das Gerät hochgeladen. Zusätzlich benötigt das Gerät spezifische Einstellung, die in der CP-Software definiert werden. Dies sind z.B. Audio-Settings, DMR-ID, Bluetooth-Settings, wie die Bedienungstasten zugeordnet sind usw.. Schon mal mit CHIRP ein Gerät programmiert ? Nun, das hier ist grundsätzlich das gleiche, mit der Ausnahme, das nicht ein File geladen wird, sondern diverse in die CP-Software importiert werden, die auch noch unterschiedliche Formate haben.

Wie schon erwähnt, zum Lernen und Herumspielen einen bestehenden CP wie den vom Holländischen OM PC5E aus dem Internet laden, die CSV-Files in ein separates Verzeichnis exportieren und anschauen sowie damit spielen und experimentieren. Was Sie definitiv benötigen ist Ron’s CSV Editor, der von Ron’s Webseite heruntergeladen und günstig lizensiert werden kann.

Die interessanten Informationen können in dem Verzeichnis nach dem Export in einigen CSV-Files gefunden werden. Sie können nun mit Hilfe von Ron’s Editor experimentieren und die Files entsprechend abändern. Excel geht zwar auch, ist für mich aber wie mit Kanonen auf Spatzen schiessen. Nachstehend ist aufgeführt welche Files Sie in dem Export-Verzeichnis finden werden:

 

Bitte vergessen Sie nicht nach dem Auspacken des Gerätes die Daten “ab Werk” auszulesen und abzuspeichern. So können Sie immer wieder das Gerät auf “ab Werk” zurücksetzen.

Die interessanten Files für den Anfang sind Channel.csv, TalkGroups.csv, Zone.csv, DigitalContactList.csv. Diese Files können zwar durch die CP-Software des Herstellers direkt editiert werden, ist aber ziemlich aufwändig, hier ist Ron’s CSV Editor eine echte Hilfe und beschleunigt die Herstellung eines CP’s um den Faktor 100.

Als nächstes müssen Sie die für Sie relevanten Informationen zusammen tragen, wie z.B. Repeater Listen für analog und Digital, die Frequenzen Ihrer Hotspots, die DigitalContactList und die TalkGroups die Sie interessieren. Sie werden merken, das ist der schwierigste Teil, da viele Informationen veraltet, inkonsistent oder falsch sind. Hier ist viel zu editieren. Wie sehen die Files intern eigentlich aus ? Einfach auf den Namen links in der Tabelle kllcken und das File wird heruntergeladen:

 

Channel Hier finden Sie alle Kanäle (Frequenzen) die Sie nutzen wollen. Analog und Digital in Duplex and Simplex.
Zone Zones sind Frequenzen, die logisch zu einer Zone zusammengefasst wurden, damit man einfacher und übersichtlicher Umschalten kann. Eine Zone kann eine Funktionsgruppe sein z.B. für Hotspots, alle Repeater digital in Ihrem Bundesland oder dem gesamten Staat.
TalkGroups TalkGroups sind Sprachgruppen die für sie interessant sind wie z.B. Talkgroup 91 (=Brandmeister Welt). Talkgroup 262 (=Brandmeister Germany)
DigitalContactList Is the “Phonebook” of all registered DMR/CCS7 users worldwide (CCS7 is your registration id for DMR and DStar) i.e. my callsign is DO1AWD and my DMR/CCS7 Id is 2644671

Wo anfangen ? Ich hab miit dem CP vom Holländischen OM PC5E angefangen. Den CP in die CP-Software geladen und dann exportiert. Die gewonnenen CSV-Files habe ich dann inspiziert und langsam verändert in dem ich lokale Repeater zugfügt habe, meine Hotspots und lokale analoge Repeater. Nach dieser Modifikation habe ich die modifizierten Files in die CP-Software importiert, den CP mit Versionsnummer gepeichert und dann in das Gerät geladen, danach getestet.

Das einfachste CSV File ist die DigitalContactList. Für ein paar Dollar im Jahr kann man sich (nach Registrierung und kleiner Spende) die weltweiten Digitalen Kontakte (CSS7-Telefonbuch wenn man so will) direkt im richtigen Format unseres Geräts herunterladen. Dieses File dann in die CP-Software importieren, CP speichern und die DigitalContactList aus der CP-Software ins Gerät hochladen. Ich mache jede Woche einen Update meiner Digitalen Kontakte, damit ich nicht andauernd nur die CCS7 Nummer sondern auch die weiteren Informationen (Rufzeichen, CCS7, Name, Stadt, Bundesland, Staat) auf dem Display angezeigt bekomme. Die Digitale Kontaktliste bekommt man bei AmateurRadio.digital im Internet

Kanallisten und TalkGroups ändere ich mit Ron’s Editor. Einige andere Informationen verändere ich ausschlließlich in der Anytone CP-Software wie z.B. die Erstellung von Zonen mit Einträgen aus der Kanalliste. Wenn Sie mehr Erfahrung haben werden sie vielleicht das Roaming einrichten wollen. Auch hier gilt: Die Roaming Channel List wird mit Ron’s Editor erstellt, mit der CP-Software dann die RoamingZone’s definiert.

 

Time Slot’s und Color Codes – Häh ?

Ein Timeslot ist relativ einfach zu erklären: Es teilt die digitale Übertragung auf einer Frequenz in zwei Kanäle, genannt TS1 und TS2. Analoge Kommunikation kann auf einer Frequenz nur eine Kommunikation gleichzeitig übertragen, in DMR ist dies anders, da die digitalen Pakete weniger Platz benötigen (sie Grafik unten). Abhängig von der Konfiguration des Repeaters gibt es z.B eine statische TG (Talkgroup) in TS1 und dynamische TG’s in TS2. Welche TG’s welchem TS zugeordnet sind ist dem Sysop des Repeaters und den Empfehlungen des Netzes z.B. Brandmeister überlassen. Grundsätzlich kann ich aber alle verfügbaren TG’s dymamisch jedem TS zuweisen, in dem ich die TG auf dem Gerät auswähle und kurz die PTT drücken. Abhängig von der eingestellten Zeitbegrenzung bei Inaktivität, wird diese dynamische TG nach 6-10min. entfernt..

Color Codes (CC) müssen korrekt im Gerät dem entsprechenden Repeater angepasst werden. Zwar haben die meisten Repeater CC=1 aber es gibt auch welche mit z.B. CC=3. Hier müssen der CC im Gerät mit dem Repeater übereinstimmen. Dies erfolgt in der Kanalliste. Kanallisten für Ihre Region, Land, Staat findet man im Internet. Hier ist eine weltweite Repeater-Liste als Beispiel, welche ich erstellt habe. Diese deckt alle Brandmeister Repeater global ab. Die Datenbank aus der ich diese Informationen gewonnen habe war streckenweise sehr inkonsistent und ich musste Einträge die gar keinen Sinn machten entfernen. Somit bin ich sicher, dass nicht alle BM Repeater erfasst wurden, aber es ist ein Startpunkt zum Probieren. Bitte beachten, dass in einer Kanal oder Frequenzliste eingetragenen Repeater eindeutige Namen haben müssen, Doubletten werden nicht akzeptiert beim Import in die Codeplug-Software.

 

 

In der gezeigten Grafik werden die 12.5kHz Bandbreite in zwei Timeslots aufgeteilt. DMR Gerät eins und drei sind auf TS1 und DMR Gerät zwei und vier kommunizieren über TS2 ohne sich gegenseitig zu stören.

Brandmeister, DMRplus, etc. – welches Netzwerk ist das richtige

Ich persönlich bevorzuge Brandmeister (BM), andere DMRplus (D+), DMR-MARC usw.. Diese Netze können parallel auf einem Gerät existieren, wenn man auf die Unterschiede achtet, denn einige Parameter unterscheiden sich. Daher empfehle ich die Repeater dieser Netze entsprechend in der Kanalliste zu kennzeichnen. Z.B. der DMRplus repeater DB0PBS wird DB0PBS D+ genannt, der BM Repeater DO0ERK wird zu DO0ERK BM usw. 

Selbiges muss sich dann auch bei den TG’s niederschlagen, den D+ TG world hat die Nummer 1 bei BM hat die TG world die Nummer 91. Die Talkgruppen sollten daher als D+ World (=1) bzw. BM World (=91) benannt werden, damit ich Repeater und TG übereinstimmend auswählen kann.

Natürlich gibt es Multi-Net Übergänge zwischen den Netzen (Interfaces zwischen den Netzen oder den Technologien wie C4FM, DStar etc.) die in jedem Netz verfügbar sind. Leider hatte ich noch keine Zeit diese auszuprobieren. Falls interessant, bitte selbst im Internet recherchieren. Weitere (umfangreiche) Informationen finden sich hier.